Onlineshops richtig erfolgreich machen: Teil 2 – Zahlungs- und Versandabwicklung, die überzeugt
Ihre Kunden haben ihren Warenkorb bereits gefüllt? Dann ist die erste Hürde geschafft. Im nächsten Schritt gilt es, Zahlung und Versand so zu gestalten, dass der Kauf auch tatsächlich abgeschlossen wird und Retouren möglichst gering bleiben.
In unserer Beitragsreihe ”Onlineshops richtig erfolgreich machen” werfen wir einen Blick auf zentrale Stellschrauben für mehr Sichtbarkeit, Vertrauen und Conversion im Onlineshop. In Teil 2 erfahren Sie, worauf es bei einer überzeugenden Zahlungs- und Versandabwicklung ankommt.
Warum Zahlung und Versand entscheidend sind
Bis zu zwei Drittel aller Warenkörbe werden vor dem Kaufabschluss wieder verlassen1. Doch woran liegt das? Oft sind es vermeidbare Gründe wie überraschende Kosten, unerwartet lange Lieferzeiten oder fehlende Zahlungsarten. Ein schneller Versand und vereinfachte Zahlungsprozesse können hier gezielt ansetzen.
Doch auch nach dem Klick auf „Bestellen“ ist das Kauferlebnis noch nicht abgeschlossen: Verzögerungen beim Versand oder Transportschäden können auch dann noch zu Unzufriedenheit, negativen Bewertungen oder Retouren führen. Ein zuverlässiger Versand hilft, dass der positive Eindruck bis zur Haustür bestehen bleibt.
6 Tipps für die Optimierung von Zahlung und Versand
1. Zahlungs- und Versandbedingungen transparent kommunizieren
Kommunizieren Sie Zahlungsarten, Versandkosten und Retourenbedingungen bereits vor dem Checkout, um Transparenz zu schaffen und späteren Kaufabbrüchen vorzubeugen. Kosten sollten im Produktangebot inkludiert sein, Retourenhinweise lassen sich etwa im Footer oder im Menü gut sichtbar verlinken.
2. Vielfältige Zahlungsoptionen anbieten
Eine zu geringe Auswahl an Bezahlmethoden ist laut Studien für rund 10 % aller Kaufabbrüche verantwortlich². Bieten Sie deshalb eine Auswahl an vertrauten Optionen an, um individuelle Präferenzen bedienen zu können. Zu den beliebtesten Zahlungsarten in Deutschland gehören PayPal, Kauf auf Rechnung, Lastschrift/Bankeinzug und Kredit-/Debitkarte3.
3. Zielgruppe mitdenken
Bedenken Sie jedoch: Nicht jede Option passt zu jeder Zielgruppe oder jedem Produkt. Analysieren Sie, welche Bezahlmethoden und Versandoptionen für Ihre Kunden und Ihr Geschäftsmodell besonders relevant sind, zum Beispiel abhängig von:
- Alter der Zielgruppe: Ältere Personen nutzen häufiger Überweisung und Lastschrift als Bezahlmethode.
- Durchschnittlichem Bestellwert: Bei höherpreisigen Produkten ist Ratenzahlung besonders gefragt.
- Internationale Zielgruppe: Kunden aus dem Ausland bevorzugen internationale Versanddienstleister wie DHL Express oder UPS.
4. Lieferzeiten und Verfügbarkeit klar ausweisen
Kunden möchten wissen, wann ein Produkt bei ihnen ankommt. Geben Sie deshalb konkrete Lieferzeiten und den aktuellen Lagerstand direkt im Produktangebot an. Formulierungen wie „Sofort verfügbar“, „Nur noch wenige Stück auf Lager“ oder „Lieferbar ab 12.08.“ helfen bei der Entscheidungsfindung und verhindern falsche Erwartungen.
5. Kostenlosen Versand clever einsetzen
Kostenloser Versand bleibt ein starker Anreiz, vor allem, wenn er strategisch eingesetzt wird. Bieten Sie ihn zum Beispiel ab einem bestimmten Bestellwert an, um den durchschnittlichen Warenkorbwert zu steigern. Alternativ können auch zeitlich begrenzte Aktionen mit Gratisversand ein wirkungsvolles Werbeinstrument sein.
6. Verpackung als Retourenvermeider
Ein Grund für Retouren liegt vor, wenn die Ware mit Transportschäden ankommt. Investieren Sie deshalb in stabile Verpackungen, die Produkte zuverlässig schützen. Dies sollte Teil Ihrer Versandstrategie sein, um Kosten zu sparen und Retouren zu verringern.
So überzeugen Sie Ihre Kunden bis zur Haustür
Die vorgestellten Maßnahmen bieten konkrete Ansatzpunkte, um die Zahlungs- und Versandabwicklung in Ihrem Onlineshop zu verbessern. Transparente Kommunikation schafft Vertrauen, passende Zahlungs- und Versandoptionen erfüllen die Erwartungen Ihrer Zielgruppe und clevere Versandangebote setzen zusätzliche Kaufanreize. So begleiten Sie Ihre Kunden reibungslos vom Warenkorb bis zur Haustür und sorgen für ein rundum überzeugendes Einkaufserlebnis.
Quellen
1,2 Baymard Institute: Cart Abandonment Statistics 2025
Erhebung zur durchschnittlichen Warenkorbabbruchsquote im Onlinehandel.
3 EHI Retail Institute: Online-Payment 2025
Erhebung der Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des deutschen E-Commerce-Marktes.