Was Unternehmen jetzt über den EU KI Act wissen müssen
Künstliche Intelligenz verändert unsere Wirtschaft schneller, als Gesetze Schritt halten können, bis jetzt. Mit dem EU AI Act schafft Europa erstmals verbindliche Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit KI. Für Unternehmen ist das ein Wendepunkt: Was bisher freiwillig war, wird nun gesetzlich geregelt.
In unserem heutigen Bericht fassen wir zusammen, was der AI Act konkret bedeutet, welche Fristen jetzt gelten und wie Unternehmen sich optimal vorbereiten können.
Ein neuer Ordnungsrahmen für KI
Der EU AI Act ist das erste umfassende Gesetz seiner Art weltweit. Es teilt KI-Anwendungen nach ihrem Risikopotenzial ein:
- Verbotene Praktiken betreffen Systeme, die Menschen manipulieren, Social Scoring ermöglichen oder Emotionen am Arbeitsplatz erfassen. Diese sind seit Anfang 2025 untersagt.
- Der Einsatz von Hochrisiko-KI z. B. im Recruiting, in der Kreditvergabe, in Bildung oder Medizin bleibt erlaubt, muss aber strenge Anforderungen erfüllen: Risikomanagement, Datenqualität, technische Dokumentation und menschliche Kontrolle sind Pflicht.
- Generative KI, wie Sprach- oder Bildmodelle, fällt seit August 2025 unter neue Transparenzpflichten: KI-generierte Inhalte müssen gekennzeichnet werden, Deepfakes dürfen nicht mehr anonym bleiben.
Was 2025 und 2026 wichtig wird
Noch in diesem Jahr werden die nationalen Aufsichtsbehörden eingerichtet und neue Prüfstellen für Hochrisiko-KI benannt. Ab 2026 folgen erweiterte Transparenzpflichten: Nutzer müssen klar erkennen können, wenn sie mit KI interagieren. Bis 2027 müssen Unternehmen ihre Hochrisiko-Systeme vollständig konform zum AI Act zertifizieren lassen.
Für viele Firmen ist das ein Kraftakt aber auch eine Chance. Der AI Act zwingt Organisationen, sich intensiver mit Themen wie ethischer KI, Datenverantwortung und Erklärbarkeit auseinanderzusetzen. Wer das frühzeitig angeht, kann sich als vertrauenswürdiger Anbieter positionieren und Wettbewerbsvorteile sichern.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
- Bestandsaufnahme: Prüfen Sie, wo KI im Unternehmen eingesetzt wird, und bewerten Sie jedes System nach Risikokategorie.
- Governance aufbauen: Definieren Sie Verantwortlichkeiten, etwa durch ein KI-Lenkungsgremium oder einen KI-Beauftragten.
- Dokumentation & Transparenz: Schaffen Sie Prozesse zur Nachvollziehbarkeit von Trainingsdaten über Entscheidungslogik bis zu Bias-Tests.
- Schulung & Sensibilisierung: Machen Sie Mitarbeitende fit im Umgang mit den neuen Vorgaben und schaffen Sie Bewusstsein für ethische Risiken.
Fazit
Der EU AI Act markiert den Übergang von der experimentellen zur regulierten KI-Ära. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich nicht nur rechtlich ab, sie stärken das Vertrauen von Kundinnen, Partnern und Mitarbeitenden.
Denn wer KI verantwortungsvoll einsetzt, zeigt Innovationskraft und Haltung zugleich. Europa setzt auf „Trusted AI“ und Unternehmen, die diesen Weg mitgehen, gestalten aktiv die Zukunft mit.