Wie PIM-Systeme die Einhaltung von Vorgaben und Gesetzen im Onlinehandel zuverlässig unterstützen
Im E-Commerce gibt es eine Reihe an Gesetzen und Vorschriften, die Onlinehändler:innen einhalten müssen. Preisangaben, Energiekennzeichnungen, Produktsicherheit oder Klassifizierungen: Wer hier Fehler macht, riskiert Abmahnungen, Bußgelder oder gar den Ausschluss von Marktplätzen.
Ein Product Information Management (PIM)-System wird hier zum Gamechanger. Es sorgt dafür, dass alle relevanten Daten eines Produkts zentral, vollständig und korrekt erfasst sind. Moderne Systeme gehen dabei noch einen Schritt weiter:
- Sie blockieren die Ausleitung von Produkten, solange Pflichtangaben fehlen oder fehlerhaft sind.
- Sie verfügen über integrierte Data Quality Tools, die für jeden Kanal vordefinieren, welche Angaben erforderlich sind. Fehlt etwas, zeigt das System klar an, was nachgetragen werden muss.
- Mit Assistenzfunktionen für die Massenpflege lassen sich auch große Datenmengen effizient bearbeiten, z. B. durch Automatisierungen, Vererbungslogiken oder KI-gestützte Übersetzungen.
Im Folgenden zeigen wir, welche Gesetze und Vorgaben im E-Commerce besonders wichtig sind und wie ein PIM konkret hilft, sie einzuhalten.
EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Was gilt?
Das ProdSG schreibt vor, dass nur sichere Produkte in Verkehr gebracht werden dürfen. Pflichtangaben sind u. a. Hersteller/Importeur, CE-Kennzeichnung und Warnhinweise.
Für wen wichtig?
Alle Händler:innen und Hersteller von Konsumgütern, insbesondere Spielwaren, Elektrogeräte, Werkzeuge.
So unterstützt ein PIM Tool:
Im PIM werden Pflichtfelder für Hersteller, Importeure und CE-Kennzeichen eingerichtet. Manche PIM-Systeme verfügen außerdem über eine Hersteller- und Lieferantenverwaltung. Warnhinweise lassen sich als vordefinierte Textbausteine hinterlegen und über Dropdowns auswählen. So ist sichergestellt, dass Angaben nicht fehlen und überall einheitlich ausgespielt werden.
Energieverbrauchskennzeichnung
Was gilt?
Viele Elektrogeräte und Lampen müssen mit Energieeffizienzkennzeichnungen versehen werden. Die Etiketten sind standardisiert und in Landessprache darzustellen.
Für wen wichtig?
Händler:innen und Hersteller von Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik, Beleuchtung.
So unterstützt PIM Software:
Im PIM wird ein Medienfeld für Energie-Label-Bilder gepflegt, das mit den jeweiligen Produkten verknüpft wird. Über Sprach- und Ländervarianten werden automatisch die richtigen Labels ausgespielt. Außerdem können Pflichtfelder für Energieeffizienzklasse und Verbrauchswerte hinterlegt werden.
Klassifizierungsstandards (ETIM, eCl@ss, etc.)
Was gilt?
Industrieunternehmen und technische Händler müssen Produkte nach standardisierten Klassifikationssystemen einordnen. Fehlerhafte oder unvollständige Klassifizierungen können zu hohen Vertragsstrafen führen oder die Listung bei Handelspartnern verhindern.
Für wen wichtig?
Industrie, B2B-Handel, Hersteller von technischen Produkten.
So unterstützt ein PIM Tool das eProcurement:
Im PIM ist die Klassifikationslogik integriert. Jeder Artikel erhält eine Klassen-ID, dazugehörige Pflichtattribute werden als Pflichtfelder definiert. Fehlt z. B. die Nennspannung, zeigt das System eine Validierungswarnung. Neue Klassifikationsversionen (z. B. ETIM 9.0) können zentral eingespielt werden, sodass die Daten stets aktuell bleiben. Darüber hinaus kommt es in diesem Bereich besonders auf das Ausleitungsformat an: Viele Handelspartner fordern den Austausch über BMEcat. Gute PIM-Systeme unterstützen dieses Format nativ und stellen so sicher, dass Daten korrekt, standardkonform und ohne zusätzlichen manuellen Aufwand an Partner und Plattformen übermittelt werden können.
Ein PIM-System ersetzt keine juristische Beratung, ist aber ein entscheidendes Werkzeug, um rechtliche Vorgaben im E-Commerce zuverlässig einzuhalten. Pflichtfelder, Validierungen und strukturierte Datenmodelle sorgen dafür, dass keine Pflichtangaben fehlen, Daten aktuell bleiben und im Ernstfall nachweisbar sind. Das senkt Risiken, spart Kosten und schafft Vertrauen bei Kund:innen und Partnern.