Bewerbung am Innovationswettbewerb des Bundes: Friedrichsthal soll Testlabor für neue Technologien werden
Die ersten 5G-Sendemasten wurden vor wenigen Wochen in Betrieb genommen. Verfügbar ist die neue Technologie jedoch vorerst nur punktuell. Die Einführung von 5G wird insbesondere von einer Diskussion über neue Anwendungsbereiche begleitet, die bislang kaum mit Mobilfunk in Verbindung gebracht wurden. Dazu zählen beispielsweise die Industrie 4.0, der Energiesektor, der Gesundheitsbereich aber auch der Tourismus. Aktuell gibt es nur wenige konkrete Anwendungen, die das Potential der Technologie als Treiber für einen zügigen Netzausbau ausschöpfen.
Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) hat im Rahmen der 5x5G-Strategie der Bundesregierung einen 5G-Innovationswettbewerb ins Leben gerufen.
5GTHAL: Strukturwandel als Konzept
Die Stadt Friedrichsthal hat sich an diesem Wettbewerb mit dem Projekt „5GTHAL- Das Friedrichsthal der Zukunft“ beteiligt. „Friedrichsthal lebt den Strukturwandel. Er ist Teil unserer Geschichte. Die Zukunft unserer Stadt liegt in den neuen Technologien. 5GTHAL ist ein Innovationsprojekt, das die Lebensgrundlage unserer Stadt zukunftssicher macht und Beispiel geben wird für Kommunen in vergleichbarer Lage“, sagt der Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal, Rolf Schultheis, anlässlich der Einreichung der Bewerbungsunterlagen beim BMVI.
VR-Testlabor für Industriekultur im Wandel
Die Projektskizze umfasst einen Detailplan, um das industrie-kulturelle Potential von Friedrichsthal zu aktivieren. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf dem Standort der ehemaligen Hauptrettungsstelle am Ostschacht.
Es existieren bereits Planungen, um das denkmalgeschützte Ostschacht-Ensemble durch die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich digitaler Technologien und Start-Ups zu reaktivieren.
Das Wettbewerbskonzept sieht vor, die „Hauptrettungsstelle“ darüber hinaus zu einer zentralen Anlauf- und Dienstleistungsstelle für die Entwicklung virtueller Darstellungen touristischer Destinationen zu machen. Dies würde Positiveffekte für Friedrichsthal, aber auch für den Regionalverband und das Land mit sich bringen.
Der Ostschacht könnte Testlabor für museums-pädagogische Konzepte auf Grundlage der 5G-Kapazitäten werden. Geplant ist u.a. ein industriekultureller Wanderführer zu den historischen Relikten von Steinkohlebergbau und Glasindustrie mit mobiler Virtual Reality. Hinzu kommt ein Vorhaben, das den 5G Standard nutzt, um gemeinsam mit pädagogischen Einrichtungen neue Konzepte der Pädagogik zu erproben.
Weitreichende Ansiedlungseffekte
„5G wird Friedrichsthal helfen, sich als Standort für neue Unternehmen und Bürger zu entwickeln. Wenn neue Arten des mobilen Arbeitens hier im ländlichen Raum möglich werden, wirkt sich das auf die Bevölkerungsstruktur und damit direkt auf den stationären Handel aus. Das wird die Ansiedlungen in der Stadt vereinfachen und neue Bürger anziehen. Deshalb unterstützen wir das Projekt gerne“ sagt der Geschäftsführer von IANEO Solutions GmbH, Dirk Frank. Das am Standort ansässige Softwarehaus für E-Commerce-Systeme und Produktdatenkommunikation wurde von der Stadt als maßgeblicher Ideengeber für die Bewerbung in Berlin miteingebunden.