F-TRONIC: OPTIMIERTE STRATEGIE FÜR DAS DIGITALE BUSINESSMODELL VON MORGEN
ÜBER F-TRONIC: VOLLSORTIMENTER FÜR ELEKTROINSTALLATION
Das Unternehmen produziert in mehreren Werken unter dem Motto Innovationskraft, Zielstrebigkeit und Qualität „Made in Germany“ Produkte für die Elektroinstallation. Der Vollsortimenter bietet Produkte in 5 Poduktfeldern: Zählerschranksysteme, Verteiler, Installationsdosen, Befestigungssysteme und Brandschutzsysteme. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Sortiments und einer konsequenten Ausrichtung am Kundenbedarf bietet f-tronic ein sehr breites Produktspektrum für das Elektrohandwerk.
Gegründet wurde f-tronic GmbH 1990 von Winfried Fohs. Der Gründer hat durch Zukäufe aus dem Ein-Mann Betrieb sehr schnell einen prosperierenden Standort in Ensheim etabliert. f-tronic beschäftigt aktuell weit über 200 Mitarbeitende.
Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Es wird in den kommenden Jahren ein weiteres Produktionswerk in unmittelbarer Nähe des Saarbrücker Flughafens auf rund 50.000 qm Gewerbefläche neu entstehen lassen. f-tronic plant dafür eine Gesamtinvestition von rund 40 Mio. Euro.
Aber nicht nur in Sachen Wachstum und Innovation im Bereich der Produktpaletten hat sich f-tronic in den letzten Jahren einen Namen gemacht.
PRODUKTDATEN FÜR EIN HÄNDLERNETZ MIT HOHEN ANFORDERUNGEN
f-tronic hat mehr als 1.100 Artikel mit unterschiedlichen Varianten im Sortiment. „Diese Artikel zu managen, ist eine große Aufgabe, die im Hinblick auf die Anforderungen der Branche im Bereich Service, Produktion und Großhandel schon sehr herausfordernd werden kann“, umschreibt Sebastian Peter die größten Herausforderungen, die bei f-tronic mit digitalen Strategien gelöst wurden.
f-tronic vertreibt seine Produkte ausschließlich über den Großhandel. Dieser stellt ganz spezifische und vor allem hohe Anforderungen an die Qualität und die Beschaffenheit von Produktinformationen.
„Sind die Daten nicht in Ordnung, haben wir ein Problem. Denn dann werden unsere Produkte nicht ins Handelsnetz gespeist. Sind die Produktdaten dauerhaft nicht in Ordnung, riskieren wir monetäre Strafen oder werden als Hersteller ganz im Händlernetz gesperrt, was natürlich einem Supergau gleich käme“, ergänzt Katrina Wiesner.
An der Datenqualität hängt in diesem Zusammenhang also das komplette Vertriebssystem von f-tronic.
HOCHWERTIGE DATEN FÜR EINE OPTIMIERTE UND VOR ALLEM SCHNELLE MARKTDURCHDRINGUNG
f-tronic verfügt immer über qualitativ hochwertige Daten. Dies stellt einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen dar. Um eine hohe Datenqualität dauerhaft sicherzustellen, nutzt f-tronic ein PIM-System.
Dadurch kann das Unternehmen sicherstellen, auch innerhalb kurzer Zeit auf neue Anforderungen bei der Produktdatenpflege einzugehen.
Unter Umständen müssen quasi über Nacht neue Merkmale an den Artikeln zur Verfügung gestellt werden. „Verpackungsgewichte sind ein gutes Beispiel. Stellt ein Handelsnetz neue Bedingungen dafür auf, müssen wir schnell reagieren und an den betroffenen Artikeln die Stammdaten entsprechend ändern und das neue Merkmal ‚Verpackungsgewicht‘ so schnell wie möglich einpflegen“, schildert Katrina Wiesner ein praktisches Anwendungsszenario.
Der Pflegeaufwand dabei ist hoch. Und vor allem: Er muss schnell, verlässlich und korrekt erfolgen. Eine händische Intervention ist für solche Anwendungsszenarien in vertretbarer Zeit unmöglich.
BRANCHENSPEZIFISCHE ANFORDERUNGEN AN DATEN
Jeder Großhandelsverband hat Anforderungen im Hinblick auf die ETIM-Vorgaben und braucht ein BMEcat. Hinzu kommen eigene, spezifische Anforderungen an die einzelnen Datensätze, die von Handelsnetz zu Handelsnetz variieren können.
„Da wir die Daten aus einem Pool und aus einer Single Source ziehen können, haben wir enorme Vorteile. Wir können dadurch die Produktdaten in der Stammverwaltung gleichlautend zur Verfügung stellen und die spezifischen Anforderungen eines jeden Großhändlers individuell dazu liefern. Wir verfügen immer über einen sauberen Grundbestand an Daten, auf dem wir aufbauen können“ beschreibt Sebastian Peter den größten Vorteil, den er im Einsatz des PIM-Systems sieht.
OPTIMALE VERKNÜPFUNG VON SYSTEMEN: ERGÄNZUNG VON ERP UND PIM SORGEN FÜR VERLÄSSLICHE PRODUKTKOMMUNIKATION
Das führende Daten-System bei f-tronic ist das ERP. Von dort kommen alle wichtigen Stammdaten. Diese werden ins PIM-System übernommen. Dadurch ist auch klar, welche Daten noch bearbeitet und im PIM eingepflegt werden müssen.
Dies stellt sicher, dass für die Produktkommunikation letztlich alle Produkte und Varianten zur Verfügung stehen.
Das PIM sorgt dafür, dass die Daten eines Produktes, die im ERP vorhanden sind, letztlich auch in allen Kommunikationskanälen korrekt ankommen. Das Zusammenspiel beider Systeme garantiert auch, dass die Daten immer auf aktuellem Stand bleiben. Abweichungen in den unterschiedlichen Kanälen sind ausgeschlossen.
f-tronic bildet, aufgrund der Vielzahl an Produkten, seine Webseite mit dem Shopsystem Shopware ab. Der Shop ist direkt mit dem PIM-System über einen Konnektor verbunden.
Dies ermöglicht eine komplette Aktualisierung aller Produktdaten, die auf der Webseite dargestellt sind, auf Knopfdruck.
DIE STRATEGIE: VORAUSSCHAUEND PLANEN UND ZIELGERICHTET HANDELN
f-tronic baut die Digitalstrategie mit Umsicht und sehr zielgerichtet am konkreten Bedarf der Unternehmensbereiche auf. Es wird sehr genau bewertet, in welchen Bereichen am ehesten neue Digitalmaßnahmen benötigen werden. Alle Bereiche stimmen sich eng ab und vernetzen sich, um alle betroffenen Prozesse optimal an die Überlegungen anzupassen.
Dabei ist es wichtig, dass die Produktion immer in die strategischen Planungen miteingebunden ist. Der Grund ist ganz einfach: Innerhalb der Produktion werden die Stammdaten der Produkte erzeugt. Die Daten aus der Produktion sind also die Grundlage für die Neuanlage eines Produktes im ERP.
Diese Daten werden später federführend für alle weiteren Anreicherungen.
Deshalb hat sich f-tronic sehr früh Richtlinien und Leitfäden gegeben, nach denen die Daten erfasst werden müssen.
„Da steht sogar drin, in welchem Feld welche Bezeichnungen für die Produkte eingepflegt werden müssen.“ Sebastian Peter hat an der Erstellung der Data Governance aktiv mitgewirkt und legt großen Wert darauf, dass sie eingehalten wird.
Die Daten werden mit einem DQM-Tool, das in das PIM integriert ist, überprüft. Wenn z. B. Verkaufspreise fehlen, warnt das DQM-Tool und die fehlenden Angaben können am Stamm der Daten ergänzt werden.
KUNDENSERVICE: DIE DIGITALSTRATEGIE ZAHLT DIREKT AUF VERKAUFSZAHLEN EIN
Keyfacts des digitalen Geschäftsmodells sind state-of-the-art Maßnahmen, die die Serviceleistungen für die Kunden von f-tronic verbessern. f-tronic stellt den Installateuren verschiedene Tools zur Verfügung. Darunter ein Konfigurator, mit dessen Hilfe Zählerschränke konfiguriert werden können. Dieser Konfigurator wird im Augenblick noch unabhängig vom PIM-System mit Produktdaten versorgt. Das soll sich ändern. f-tronic verfolgt mit der Digitalstrategie das Ziel, künftig alle Daten – auch z. B. für die Konfiguratoren – zentral aus dem PIM als einziger Quelle zu steuern.
Dadurch kann f-tronic sehr individuell auf die Bedürfnisse aller Kundengruppen reagieren. „Wir sind durch die Technologie extrem flexibel, was unser Marketing angeht“, sagt Katrina Wiesner.
Durch das PIM-System können die Produktdaten optimal genutzt werden. Oft ist es so, dass bei f-tronic bis zu 100 neue Produkte innerhalb weniger Monate am Markt platziert werden müssen.
„Das Tempo ist hoch in unserer Branche. Wir müssen schnell sein, wenn wir vorne mit dabeibleiben wollen. Das PIM erlaubt uns diese Geschwindigkeit, denn es ermöglicht es, die Datenprozesse, die für so schnelle Marktgänge erforderlich sind, mit vergleichsweise geringem Aufwand schnell und korrekt zu machen.“
Auch wenn Kataloge erstellt werden, stehen die Daten sofort produktspezifisch zur Verfügung.
Das breit aufgestellte Sortiment erfordert bei der Vielzahl der Kommunikationskanäle von f-tronic im off- wie online Bereich einen hohen Pflegeaufwand. Beide Gesprächspartner sind sich sicher: Das wäre ohne ein PIM nicht zu machen.
ZUKUNFTSAUSSICHT: AM MARKT WIRD NUR BESTEHEN, WER SEINE PRODUKTDATEN IM GRIFF HAT
Auch wenn beide über die Zukunft der Produktdatenkommunikation nachdenken, sind sie sich einig:
Wer in Zukunft keine effiziente und durchdachte Lösung zur Verfügung hat, um Daten zu managen, wird große Schwierigkeiten bekommen. Daten werden in Zukunft immer wichtiger. Zumindest im ersten Step bei Produkteinführungen werden die Produktdaten fast wichtiger sein, als das Produkt selbst. Wenn die Produktdaten nicht in Ordnung sind, wird man Produkte nicht mehr verkaufen können. Schon heute liegt auf der Hand, dass die Produkte an sich noch so gut und innovativ sein können. Ohne gute Daten werden sie nicht am Markt durchdringen.
„Wir kommen in der Baubranche in das Zeitalter des BIM. Die komplette Branche wird sich auf die Nutzung von BIM einstellen. Alle Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, werden Daten in vereinheitlichten Formaten liefern müssen, die dann in BIM-Systemen verwendet werden. Alles wird auf digitale Zwillinge hinauslaufen. Das wird durch die Vorgaben, die BIM mit sich bringt, noch verstärkt. Aus dieser Sicht werden dann die Daten am Ende wertvoller, als die Produkte an sich“ zieht Sebastian Peter ein Fazit.
f-tronic hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig die Umsatzgrenze von 100 Mio. € zu erreichen. Dazu wird die Produktkommunikation und das Produktdatenmanagement einen erheblichen Beitrag leisten. Durch die Digitalstrategie wird f-tronic diese Zielsetzung technologisch weiterhin unterstützen und damit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wir wünschen f-tronic weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf viele tolle gemeinsame Projekte.
Besonderen Dank an Katrina Wiesner und Sebastian Peter für dieses Gespräch und die Einblicke in die Strategie von f-tronic.